- Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.
17. Juni 2023, 10:00 — 12:00
Gemeinsam gegen die Ersatzfreiheitsstrafe
Ersatzfreiheitsstrafen treffen vor allem sozial benachteiligte und marginalisierte Gruppen unserer Gesellschaft und ihre Vollstreckung reproduziert eben jene Ungleichheit, die zu ihrer Anwendung führt. Das Thema Ersatzfreiheitsstrafe findet in den vergangenen Jahren zwar zunehmend Beachtung im politischen Diskurs, das Problem der Reproduktion von Ungleichheit wird dabei aber nur von wenigen Akteuren thematisiert und in den Fokus gerückt.
Zusammen mit dem Bündnis zur Abschaffung der Ersatzfreiheitsstrafe wollen wir im Rahmen des Workshops gemeinsam Strategien entwickeln, wie wir als Anwält*innen gegen Ersatzfreiheitsstrafe arbeiten können. Dabei wollen wir zum einen konkrete juristische Strategien entwickeln, die im Einzelfall angewendet werden können. Da für Betroffene von Ersatzfreiheitsstrafen der „Zugang zum Recht“ oft gar nicht möglich oder jedenfalls mit zahlreichen Hürden verbunden ist, wollen wir Ansätze entwickeln, wie eine Ermächtigung zur Selbsthilfe – etwa durch das Entwerfen und Zugänglichmachen von Musterschriftsätzen – möglich ist.
Auf der anderen Seite wollen wir in dem Workshop Strategien entwickeln, wie das Problem auf einer strukturellen Ebene angegangen werden kann. Dabei wollen wir uns mit folgenden Fragen beschäftigen: Können Anwält*innen Präzedenzfälle schaffen und damit zu strukturellen Veränderungen beitragen? Wie können wir Praxen entwickeln, damit Anwält*innen Menschen schnell helfen können? Wie können Anwält*innen die politische Selbstorganisierung der Betroffenen unterstützen? Wie können wir gemeinsam eine stärkere politische Stimme schaffen? Können wir die Ersatzfreiheitsstrafe abschaffen?
mit
Einar Aufurth (er/he), Rechtsanwalt, Berlin. Mitglied im RAV,
Dr. Lukas Theune (er/he), Rechtsanwalt, Berlin. RAV-Geschäftsführer
Mitali Nagrecha (sie/she), Anwältin, Aktivistin, Gründerin und Koordinatorin von Justice Collective, Berlin
Aino Korvensyrjä (sie/she), Sozialwissenschaftlerin und Aktivistin, Berlin
Lara (sie/she) von den Kritischen Jurist*innen an der HU-Berlin
Literaturhinweise zum Einlesen:
Bündnis Stellungnahme & FAQ
Stellungnahme von Nicole Bögelein
Ersatzfreiheitsstrafen treffen vor allem sozial benachteiligte und marginalisierte Gruppen unserer Gesellschaft und ihre Vollstreckung reproduziert eben jene Ungleichheit, die zu ihrer Anwendung führt. Das Thema Ersatzfreiheitsstrafe findet in den vergangenen Jahren zwar zunehmend Beachtung im politischen Diskurs, das Problem der Reproduktion von Ungleichheit wird dabei aber nur von wenigen Akteuren thematisiert und in den Fokus gerückt.
Zusammen mit dem Bündnis zur Abschaffung der Ersatzfreiheitsstrafe wollen wir im Rahmen des Workshops gemeinsam Strategien entwickeln, wie wir als Anwält*innen gegen Ersatzfreiheitsstrafe arbeiten können. Dabei wollen wir zum einen konkrete juristische Strategien entwickeln, die im Einzelfall angewendet werden können. Da für Betroffene von Ersatzfreiheitsstrafen der „Zugang zum Recht“ oft gar nicht möglich oder jedenfalls mit zahlreichen Hürden verbunden ist, wollen wir Ansätze entwickeln, wie eine Ermächtigung zur Selbsthilfe – etwa durch das Entwerfen und Zugänglichmachen von Musterschriftsätzen – möglich ist.
Auf der anderen Seite wollen wir in dem Workshop Strategien entwickeln, wie das Problem auf einer strukturellen Ebene angegangen werden kann. Dabei wollen wir uns mit folgenden Fragen beschäftigen: Können Anwält*innen Präzedenzfälle schaffen und damit zu strukturellen Veränderungen beitragen? Wie können wir Praxen entwickeln, damit Anwält*innen Menschen schnell helfen können? Wie können Anwält*innen die politische Selbstorganisierung der Betroffenen unterstützen? Wie können wir gemeinsam eine stärkere politische Stimme schaffen? Können wir die Ersatzfreiheitsstrafe abschaffen?
mit
Einar Aufurth (er/he), Rechtsanwalt, Berlin. Mitglied im RAV,
Dr. Lukas Theune (er/he), Rechtsanwalt, Berlin. RAV-Geschäftsführer
Mitali Nagrecha (sie/she), Anwältin, Aktivistin, Gründerin und Koordinatorin von Justice Collective, Berlin
Aino Korvensyrjä (sie/she), Sozialwissenschaftlerin und Aktivistin, Berlin
Lara (sie/she) von den Kritischen Jurist*innen an der HU-Berlin
Literaturhinweise zum Einlesen:
Bündnis Stellungnahme & FAQ
Stellungnahme von Nicole Bögelein
Änderungen am Programm oder bei der Raumaufteilung sind bis zum Kongressbeginn möglich. Bitte informiert Euch ggfs. am Infotisch am Eingang (Foyer) oder folgt den Hinweisen vor Ort.
Für die Teilnahme an allen Veranstaltungen des Wochenendes ist eine Anmeldung bis zum 9.6.2023 erforderlich.
Veranstalter ist der Republikanische Anwältinnen- und Anwälteverein e.V. (RAV)
in toller Kooperation mit der Refugee Law Clinic Leipzig
Wir danken der Holtfort-Stiftung und dem Leipziger Strafverteidiger e.V. für die Unterstützung.